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Ein "Who is who" der Suchwerkzeuge für die Literaturrecherche im Internet

Einstieg

Wie Sie an dem Beispiel „Deutschlandlied“ sehen konnten, ist die Google-Suche nicht immer die optimale Lösung. Es gibt aber eine Vielzahl von Suchwerkzeugen, die Ihnen zusätzlich zu Google für die Recherche im Internet zur Verfügung stehen. Die Herausforderung besteht darin, in der jeweiligen Situation geeignete Suchwerkzeuge zu verwenden, die Qualität der gefundenen Informationen einzuschätzen und eine bewusste Auswahl zu treffen.

Hier bekommen Sie einen kurzen Überblick über Suchwerkzeuge für die (wissenschaftliche) Literaturrecherche. Dies sind Bibliothekskataloge, wissenschaftliche (Fach-)Datenbanken und kommerzielle Suchmaschinen.

Überblick über die verschiedenen Suchwerkzeuge

Bibliothekskataloge / Onlinekataloge

In Onlinekatalogen finden Sie die Bestände einer Bibliothek, das bedeutet gedruckte Bücher und Zeitschriften, aber auch E-Books und elektronische Zeitschriften, die diese Bibliothek besitzt oder lizenziert hat.

Viele Bibliothekskataloge bieten zusätzlich den Service, eine überregionale Suche im bayerischen Bibliotheksverbund durchzuführen und ermöglichen Ihnen somit die Fernleihe.

Wo sind die Grenzen des Bibliothekskatalogs? In Bibliothekskatalogen werden traditionell nur selbständige Publikationen verzeichnet. Damit bezeichnet man z.B. Bücher, Zeitungen und Zeitschriften. Nicht erfasst werden dagegen die unselbstständigen Publikationen. Dies sind einzelne Aufsätze oder Artikel, die in Zeitschriften oder in Sammelbänden erscheinen.

Im Normalfall sind für Sie im Rahmen Ihrer Seminararbeit Bücher ausreichend. Haben Sie aber ein spezielleres Thema, kann es vorkommen, dass Bücher nicht mehr ausreichen, weil Ihr Thema hier zu allgemein behandelt wird. In diesem Fall können Sie auf Zeitschriftenartikel oder Aufsätze zurückgreifen. Diese Publikationen finden Sie in wissenschaftlichen Datenbanken.

Wissenschaftliche Datenbanken

Die Welt der wissenschaftlichen (Fach-)Datenbanken haben Sie schon über DBIS erkundet.

Ein anderes Beispiel ist die Meta-Suchmaschine BASE der Universitätsbibliothek Bielefeld, die fachübergreifend online frei verfügbare wissenschaftliche Publikationen („Open Access Publikationen“) verzeichnet. Dafür werden nicht nur Zeitschriften, sondern auch andere Quellen ausgewertet, die Literatur frei zur Verfügung stellen. Probieren Sie die Suchmaschine ruhig mal aus!

Kommerzielle Suchwerkzeuge: Google und Google Scholar

Hinter den bisher erwähnten Suchwerkzeugen stehen wissenschaftliche Einrichtungen wie Spezialbibliotheken, Informationszentren oder Universitäten. Wie sieht es dagegen mit kommerziellen Suchwerkzeugen aus, allen voran denen von Google? Hierzu eine Einschätzung aus dem E-Book JUSTfind – Wissenschaftliche Literatur finden der UB Gießen (Waldschmidt-Dietz 2015, S. 19f.):

"Bei der Verwendung populärer Suchmaschinen wie Google muss man bedenken, dass diese

  • keine bzw. andere Qualitätskontrollen anwenden, als für wissenschaftliche Zwecke erforderlich,
  • meist kommerzielle Interessen bedienen (müssen),
  • lückenhaft sind aufgrund von Lizenzen oder dem Crawler-Prinzip,
  • an der Oberfläche fischen (Surface Web vs. Deep Web),
  • Trefferlisten anhand statistischer Prinzipien anstelle einer systematischen Erschließung durch Schlagwörter etc. zusammenstellen,
  • ein unklares Ranking anstelle einer Relevanzorientierung anwenden, welches sich ggf. an Werbung orientiert,
  • mit Datensammlung verbunden sind (Datenschutzproblematik)."

Dennoch verwenden wohl die meisten von uns täglich Google als Suchmaschine. Der Einstieg über Google (oder über aus Datenschutz-Sicht geeignetere Alternativen wie z.B. Startpage) ist nützlich für eine erste Überblicksrecherche oder zur Ermittlung bestimmter Fakten, die z.B. im Google Knowledge Graph präsentiert werden. Auch mit speziellen Angeboten wie der Bilderrecherche über Google können nicht-kommerzielle Suchwerkzeuge nur schwer mithalten. Quantitativ betrachtet erhalten Sie über Google eine deutlich höhere Anzahl an Treffern als über eine Recherche in Bibliothekskatalogen oder in Fachdatenbanken. Das kann bei Themen, über die Sie noch keinen guten Sucheinstieg über wissenschaftliche Suchwerkzeuge gefunden haben, von Vorteil sein. Bei Themen, die ausführlich in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben sind, führen Fachdatenbanken jedoch gezielter zu bereits wissenschaftlich geprüften Quellen.

Haben Sie neben Google auch schon einmal den auf wissenschaftliche Recherche ausgelegten Dienst Google Scholar verwendet? Wie bei Google ist das Ranking nicht transparent, dafür bietet der Dienst andere Vorteile. Beispielsweise werden gezielt auch frei verfügbare Versionen von Artikeln verlinkt. Daneben kommt man über die Option "related articles" zu Publikationen, die einen Artikel zitieren und kann so den wissenschaftlichen Diskurs verfolgen. Hilfreich ist auch, dass im Hochschulnetz der Universität Augsburg von Google Scholar aus direkt auf an der Universität zugängliche elektronische Zeitschriftenartikel verlinkt wird (Option "SFX / UB Augsburg").